Safety Culture outside learning, Papp Personalservice-Mitarbeiterinnen besichtigten das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld

Bereits an dieser Stelle möchten wir auf die am Ende des Berichtes folgende wirklich gelungene Zusammenfassung der Besichtigung, von Frau Vera Leskovska hinweisen

In einem SOFINEL Z Training über „EPR Safety Principles for non-engineeers“ stellten Teilnehmer die Frage, ob man die vorgetragenen Sicherheitsprinizipien auch an einem praktischen Beispiel sehen, also z. B. ein Kernkraftwerk von innen besichtigen könne. Zufällig ist der Vortragende auch Mitglied der Kerntechnischen Gesellschaft und kam auf die Idee, über die KTG eine solche Besichtigung zu organisieren. Die Idee nahm ihren Lauf, wurde in der Ortssektion Erlangen/Nürnberg bereitwillig aufgenommen und von dort der Kontakt mit dem nächstgelegenen Kraftwerk Grafenrheinfeld KKG hergestellt. Und so versammelten sich am 28.05.2013 zwei Gruppen von Mitarbeitern bei SOFINEL am AREVA Gebäude Erlangen HDS, um von dort aus nach Grafenrheinfeld zu starten.

Die Anlage befand sich in der großen Revision mit BE Wechsel. Der Rundgang führte vom Informationszentrum über den Kühlturm (Besichtigung von innen), in die Werkstatt für die Revision von Großkomponenten (große Speisewasserarmaturen). Von dort ging es zum Hauptleitstand und anschließend in den Kontrollbereich, nachdem alle entsprechend dazu ausgerüstet wurden. Der Blick von der 27 m Ebene bot Einsicht in den Reaktordruckbehälter, dessen Einbauten komplett entfernt waren, in die Handhabungsebene und das BE-Lagerbecken.

Im Anschluss an den Anlagenrundgang stellte Herr Hockgeiger in einem interessanten Vortrag den Ablauf der Wartungsarbeiten dar. Ein Hauptschwerpunkt dabei ist die Sicherheit, besonders die Sicherstellung der erforderlichen Nachwärmeabfuhrredundanzen im Revisionsablauf. Die SOFINEL Besucher, sowohl Ingenieure als auch Nichtingenieure, waren beeindruckt. Erstere von der sichtlich hohen Professionalität und Sicherheit, mit der die Arbeiten durchgeführt wurden, die Nichtingenieure durch die Technik allgemein und auch die ungewohnten Begleitumstände (alle mussten KKW Kleidung und Ausrüstung anlegen – und zwar restlos). Die teilnehmenden (EDF-)Ingenieure hatten kurz vorher das KKW Fessenheim besichtigt. Für sie war der Besuch im KKG eine gute Ergänzung hierzu.

KKG ist inzwischen wieder am Netz und bereit für weitere Stromerzeugungsrekorde in den nächsten 2 Jahren, die letzten vor der endgültigen Abschaltung, nach dem Willen der Politik in Deutschland.

Wir danken der Ortssektion der KTG für ihre Unterstützung, dem KKG, Herr Hockgeiger und seinen Mitarbeitern für die Bereitschaft, uns zu empfangen (obwohl die Besucherzentren aller EON-Kraftwerke wegen des Atomausstiegs inzwischen geschlossen sind und obwohl die Veranstaltung bis weit in den Feierabend hinein andauerte). Dank auch an die SOFINEL Schulungsteilnehmer für ihr Interesse und ihre Mitarbeit.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir sehr beeindruckt waren und uns der Besuch noch lange in positiver Erinnerung bleiben wird. Abschließend ziehen wir, die Mitarbeiter von Papp Personalservice, folgendes Fazit aus unserer Exkursion im KKW: (Kernkraftwerk)

„Bloß nichts anfassen“

„das Dosimeter im Auge behalten“

„tragen von Schutzkleidung entspricht nicht der Modekollektion 2013“

„geringe Kontamination ist durchaus tragbar und mit einem Flug zu vergleichen“

„Vorsicht ist besser als Nachsicht“

„Kontrollbereich = Kontaminationsbereich > höchste Sicherheitsstufe!“

„Elektronische Stimme zählt und prüft eine eventuelle Kontamination – 3, 2, 1 Keine Kontamination!!!“

„Sogar der Durst kann nach dem KKW Aufenthalt gleich hinter dem Kontaminationsbereich gelöscht werden und es schmeckte sogar lecker“

„Brennelemente werden in Schwimmbecken aufbewahrt und lassen das Wasser in einem wunderschönen „Tiefblau“ erstrahlen“

„Das Springen vom Beckenrand ist verboten“

Von den Sicherheitsschleusen als „nicht kontaminiert“ ausgelesen, ging es dann zu einem Vortrag mit dem Thema „Revision“, welcher von einer deftigen Brotzeit umrahmt wurde. In diesem Sinne möchten wir noch einmal den KKW Spitzengastronomen ein besonderes Lob aussprechen, die für unser leibliches Wohl sorgten, mit allerlei Köstlichkeiten, aus nichtkontaminierter Produktion.

Nach einem wunderschönen Erlebnis ging es dann nach Hause. Aus Sicherheitsgründen nahm jeder von uns daheim eine ordentliche heiße Dusche oder auch zwei und die Klamotten wurden natürlich ausgekocht, aber die Waschmaschine wurde aus Kostengründen nicht entsorgt.